Blacklisting

Blacklisting bezieht sich im E-Commerce auf das System mit dem Händler persönliche Daten und den Transaktionsverlauf nicht vertrauenswürdiger Kunden aufnehmen. Karten, die in Verdacht stehen oder tatsächlich für betrügerische Transaktionen genutzt wurden, werden in einer Datenbank aufgelistet. Danach werden sie immer durch das System abgelehnt. Der Zweck der schwarzen Liste ist das Verhindern von Betrug. Ebenso hilft es, finanzieller Verluste zu verringern.

Derzeit gibt es viele Optionen an Betrugs-Screening-Softwares auf dem Markt. Sie bieten den Händlern die Möglichkeit, automatisch Kunden auf die Blacklist zu setzen/ zu blockieren , basierend auf der Grundlage folgender Klassifizierungen: IP-Adresse, E-Mail-Adresse, Kreditkartennummer, Land, Stadt oder Region.

Zusätzlich zu den einzelnen Blacklists haben die Händler auch die Möglichkeit einer Blacklist-Händlergemeinschaft beizutreten, in der Informationen von Tausenden von Händlern zusammengestellt und ausgetauscht werden, um eine so genannte Master-Liste von verdächtigen Kunden zu erstellen.

Kartengesellschaften und Blacklisting: Die ‚Member Alert to Control High-Risk-Liste (MATCH)‘

Die Kartengesellschaften (d.h. Mastercard und Visa) führen auch eine Blacklist, die als ‚Member Alert to Control High-Risk`-Liste (MATCH) bekannt ist, oder früher als ‚Terminated Merchant File‘ (TMF). Doch statt der Auflistung betrügerischer Käufer, werden jene Händler registriert, die die Regeln der Kartengesellschaft verstoßen haben. Die Hauptursachen für diese Art von Blacklisting sind die folgenden: Betrug, Geldwäsche, Insolvenz, Factoring (der Verkauf von Rechnungen durch einen Unternehmer an einen Dritten mit einem Abschlag), den Umgang mit einer unverhältnismäßig hohen Zahl an Rückbuchungen und Schließung eines Kontos mit einer negativen Bilanz.

Mit anderen Worten, die MATCH-Liste wird verwendet, um jene Händler, die ihre Konten aus einem der vorher genannten Gründen beenden mussten, zu kategorisieren. Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung, wer zu der MATCH-Liste hinzugefügt wird, mit voller Diskretion der akquirierenden Bank (Verarbeitung) und nicht von der Kartengesellschaft entschieden wird. Darüber hinaus hat die akquirierende Bank eine so entscheidende Rolle in dem Prozess, dass sobald ein Händler in die Liste aufgenommen wurde, sie die einzige ist, die den Händler auch wieder herunternehmen kann. Daher muss der Händler in enger Zusammenarbeit mit der akquirierenden Bank arbeiten, um aus der Liste entfernt werden zu können.

Dieses Betrugspräventionsmaßnahmen wird auch stark von den  akquirierenden Banken verwendet, um zu überprüfen, ob Bewerber auf ein Händler-Konto in der Vergangenheit eine Kündigung durchgegangen sind, basierend auf diesen Informationen wird der Antrag angenommen oder abgelehnt. Doch nach den Regeln der Kartegesellschaften ist es nicht verboten, Händler, die auf der Liste stehen, anzunehmen.

Ein negativer Aspekt der MATCH-Liste ist, dass Mastercard nicht die Richtigkeit der Informationen, die in die Liste aufgenommen werden, bestätigt, so dass alles in den Händen der verarbeiteten Banken liegt. Dennoch ist es für die Issuing-Banken in den USA obligatorisch ein Teil der Liste MATCH-System sein.