Influencer Marketing ist heute wichtiger denn je und hat sich als eigener Marketingkanal etabliert. Auch 2019 werden Marketing Aktivitäten mit Influencern erfolgreicher denn je sein und bieten Online Händler die Möglichkeit Awareness und Absatz zu steigern. Wer noch nicht dabei ist, sollte spätestens jetzt auf den Zug aufspringen und von der kostengünstigen und authentischen Werbung profitieren.
Das Konzept des Influencer Marketing ist nicht neu. Werbespots mit großen Stars werden bereits seit Jahren von Unternehmen eingesetzt. Viele Händler können sich die hohen Gagen jedoch nicht leisten und auch die Werbewirkung der Stars geht mehr und mehr verloren, da diese von vielen nicht mehr als authentisch gesehen werden. Mit Influencer Marketing bietet sich auch kleinen Unternehmen eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit die Produkte einer großen Zielgruppe anzubieten.
Influencer sind User in sozialen Netzwerken, die als vertrauenswürdig wahrgenommen werden und auf deren Meinung von den Nutzern großer Wert gelegt wird, sodass diese die (Kauf-) Entscheidungen der Community beeinflussen. Mit Influencer Marketing können somit Produkte und Botschaften in einem authentischen Rahmen platziert werden.
Vor- und Nachteile von Influencer Marketing
Die neuen trendigen Influencer sind vor allem sympathisch und authentisch und haben einen ähnlichen Lebensstil wie deren Follower. Einen solchen Influencer als Marketingpartner zu gewinnen hat verschiedene Vorteile für Händler.
Im Vergleich zu herkömmlichen Werbemaßnahmen, wie TV oder Print, bietet Influencer Marketing einen kostengünstigen Kanal an. Es haben sich bereits verschiedene Sparten von Makro-, Mikro- bis hin zu Nano-Influencern entwickelt, sodass für jedes Budget die passende Kampagne umsetzbar ist.
Klassische Bannerwerbung wird von den Nutzern immer mehr als störend empfunden, AdBlocker und die immer geringer werdende Akzeptanz von Bannerwerbung machen es klassischen Online-Marketingmaßnahmen schwer. Mit Influencer Marketing werden diese Hürden spielend überwunden und eine Werbebotschaft kann unaufdringlich und authentisch verbreitet werden, denn die User gehen freiwillig auf die sozialen Kanäle der Influencer und lassen sich gerne Tipps geben und inspirieren.
Ein „Nebenprodukt“, das oftmals im Influencer Marketing vergessen wird, ist der entstehende Content – denn die Influencer kreieren den Content für die Kampagnen selbst, und dieser kann dann wiederum von den Unternehmen für die eigenen Social-Media-Kanäle weiterverwendet werden.
Aber Vorsicht, Influencer Marketing erfüllt durchaus den klassischen Tatbestand der Schleichwerbung. Um vor Abmahnungen geschützt zu sein, müssen die Influencer Werbeposts kennzeichnen. Laut aktuellen Urteilen reicht dafür ein saloppes „ad“ nicht, sondern es muss gut sichtbar und deutlich auf Deutsch „Werbung“ angegeben sein. Auch das Unternehmen ist für die ordnungsgemäße Markierung des Werbeposts verantwortlich und wird nicht vor Abmahnungen verschont.
Professionelle Influencer finden
Ein Problem für viele Händler dürfte es sein, dass sie meist nicht in den sozialen Medien zuhause sind und nicht genau wissen, welcher Influencer zu ihnen passt und professionell ist.
Die Follower-Zahl sagt schon lange nichts mehr über den Influencer aus. Bei vielen Accounts wurden die Zahlen mit gekauften Followern in die Höhe getrieben und weisen somit keine echte, organische Reichweite mehr auf. Daher geben wir Ihnen im Folgenden drei Tipps, wie Sie einen professionellen Influencer erkennen.
Hochwertiger & regelmäßiger Content
Zuerst sollten Sie sich natürlich den Content des Influencers anschauen. Es braucht kein Vorwissen, um zu erkennen ob Bilder hochwertig sind und viel Mühe in ihnen steckt oder ob es sich der Influencer leicht macht und nur ein paar verschwommene Bilder mit dem Handy schießt. Scrollen Sie durch den Feed und lassen Sie den optischen Gesamteindruck auf sich wirken. Gibt es eine einheitliche Bildsprache? Setzt der Influencer ansprechende Motive um? Sind die Bilder kreativ? Ist die Bildkomposition stimmig und natürlich oder wirkt das Bild gestellt? Auch die Regelmäßigkeit der Posts und die richtige Werbekennzeichnung sollte beachtet werden.
Engagierte & aktive Community
Immer wieder stellen sich Unternehmen die Frage, wie sie Influencer mit gekauften Followern erkennen, denn natürlich möchte niemand in eine Kooperation investieren, die schlussendlich keinerlei Reichweite erzielt. Eine organische Follower-Zahl lässt sich leicht an einer aktiven und engagierten Community erkennen. Sehen Sie sich die Interaktionen der einzelnen Posts an. Sind die Follower aktiv und es gibt einige Likes und Kommentare? Auch die Qualität der Kommentare sollte betrachtet werden, denn wenn die Mehrheit nur einen Smiley kommentieren, könnten dahinter Spam- und Bot-Funktionen stecken. Wenn die Kommentare aber mit interessierten Sätzen oder Fragen befüllt sind, können Sie von einer echten Community ausgehen. Dabei sollte man jedoch auch beachten, dass es der neue Algorithmus den Influencern nicht gerade leicht macht und bei weitem nicht mehr die Anzahl an Likes & Kommentaren erreicht wird, wie es noch vor einem Jahr war, da die Postings nur noch nach der vom Algorithmus definierten Relevanz den Followern angezeigt wird.
Analysen und Media-Kit
Wenn Sie nun einen Influencer gefunden haben mit dem Sie zusammenarbeiten möchten, geht es um die Kommunikation. Bei einer Anfrage sollten Sie immer nach einem Media-Kit fragen. Professionelle Influencer kennen ihre Community und stellen Ihnen Analysen und Statistiken in einem Media-Kit zur Verfügung. So können Sie auch direkt erkennen, ob die Zielgruppe des Accounts zu Ihrem Unternehmen und den Produkten passt. Auch ein vorhandener Redaktionsplan lässt auf die Professionalität des Influencers schließen.
Zusammenarbeit mit Influencern
Wenn die Zusammenarbeit nun vereinbart wurde, sollten Sie klare Ziele und Vorgaben setzen. Sie müssen sich zunächst selbst klar machen, was Sie mit dieser Kooperation erreichen wollen. Wollen Sie nur Ihr eigenes Image verbessern oder gezielte Werbung für bestimmte Produkte machen? Beide Ziele sind lohnenswert, erfordern aber unterschiedliche Herangehensweisen. Setzen Sie sich mit den Influencern zusammen und machen Sie sich gemeinsam Gedanken, was Sie erreichen wollen. Zudem sollten Sie dem Influencer auch Freiheit für Kreativität lassen und ihn nicht zu sehr mit Vorgaben einschränken. Der Influencer kennt seine Community am besten und weiß was funktioniert und was nicht. Für langfristige Kooperationen sollten Sie einen Vertrag aufsetzen, in dem Leistung und Gegenleistung klar definiert werden. Auch die Handhabung der Bildrechte sollte hier mit aufgenommen werden, da der Content vom Influencer erstellt wird und dieser somit Urheber ist. Ohne Vereinbarung kann es also passieren, dass Sie den Content nicht für die eigenen Social Media und Marketing Aktivitäten nutzen können.
Noch ist es nicht zu spät und Händler sollten noch auf den Zug des Influencer Marketings aufspringen. Sie sollten allerdings strukturiert vorgehen und sehr sorgfältig auswählen. Wenn mit Influencern gearbeitet wird, sollte klar sein, dass hierbei keine Reichweite eingekauft wird. Es geht vielmehr um Geschichten, Persönlichkeiten und individuelle Inhalte. Wenn das gegeben ist, steht einer erfolgreichen gemeinsamen Zukunft nichts im Wege.