Digitalisierung, Urbanisierung und Globalisierung sind aktuelle Megatrends, die uns Menschen zur Veränderung zwingen und Unternehmen dazu bringen, den digitalen Weg einzuschlagen. Mit dem exponentiellen Wachstum moderner Technologien dürfte der heutige Erfolg nicht einmal etwa 10 Jahre dauern. Aus solchen Gründen müssen sich die Unternehmen ständig neu erfinden und den Bedürfnissen ihrer Kunden zuhören. Doch die Fähigkeit, sich zu ändern, erfordert Selbstkritik, eine positive Einstellung gegenüber der Digitalisierung und viel Geduld.
Rasendschnelle Fahrt in die Digitalisierung
Der Schlüssel zum Erfolg ist schnell zusammengefasst: Entweder die Kosten oder die Qualität führen das Geschäft. Heutzutage, da sich der Markt ständig verbreitert, werden die Dinge fortlaufend schwieriger und komplexer. In der digitalen Welt muss jedes Unternehmen seinen USP ausarbeiten, wie sein Wert in die Wertschöpfungskette passt und wie sich das Geschäft greifbar von der Konkurrenz unterscheidet. Vertrauen ist zum zentralen Schlüsselwert geworden und die Frage, wie lange das Vertrauen in die digitale Welt übersetzt werden kann.
Ein Teil der riesigen Chance, die durch die digitale Transformation geschaffen wird, besteht in der Selbst-Kritik. Während Sie sich auf digitale Transformation einstellen, müssen Sie den Zweck Ihres Unternehmens analysieren und Ihren Standpunkt hinterfragen, warum Sie dort stehen, wo Sie stehen. Es ist daher sinnvoll, sein eigenes Geschäftsmodell und seine Strategie in Frage zu stellen. Denn, wenn Sie es nicht selbst machen, wird es Jemand anderes tun. Bedenken Sie das Wachstum von Neulingen wie Netflix oder N26, deren digitale Plattformen konventionelle Vermittler ersetzt haben, um die Industrie durch Technologie und Digitalisierung umzuwälzen. Indem sie sich selbst herausfordern, können Unternehmen das Tempo von Innovation und Fortschritt beeinflussen, ihre eigene wettbewerbsfähige Agilität perfektionieren, um dadurch Marktanteil in alteingesessenen Industrien zu gewinnen oder gegen diejenigen anzutreten, die sich nur widerwillig ändern wollen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Veränderung durch Digitalisierung verursacht ist die beschleunigte wirtschaftliche Umgebung, in der wir agieren. Unternehmen, die bereits Boden im Digitalen Business gewonnen haben, kommen schneller auf neue Ideen, entwickeln schneller Prototypen und lernen so auch schneller aus ihren Fehlern. Das Motto: „Schneller starten, schneller scheitern, schneller lernen“ hat einen neuen Industriezweig hervorgebracht: Fintech und Insuretech, die alteingesessenen Branchen massiv in Frage zu stellen und sie herausfordern, sich den technisch versierten und stetig wachsenden Kundenanforderungen anzupassen.
Führt Digitalisierung uns zu einem neuen Finanz-Dienstleistungs-Modell?
In vielen Unternehmen hat das Management das Sagen, weniger die Mitarbeiter, noch weniger die Kunden. Doch dies ist etwas, das sich gerade durch die Digitalisierung verändert, und eine Feedback zentrierte Kultur auf den Plan bringt. Eine digitale Unternehmenskultur erfordert eine starke Führung, die das große Ganze im Blick behält und der es gelingt, ein allgemeines Verständnis davon zu erzeugen, was es bedeutet, digital zu sein. Diese Führung muss in der Lage sein, Ängste vor Veränderung in Begeisterung und Risikobefürchtungen in Möglichkeiten zu verwandeln.
Dennoch sind auch solche Trends geprägt von Änderungen der Regularien. Finanzdienstleister verbringen so viel Zeit damit, sich an neue Regeln anzupassen, dass sie dabei die Innovation und deren Einfluss verpassen. Dabei wäre es gerade hier besonders wichtig, ein Auge auf Trends zu behalten.
Im Fall von Peer-to-Peer-Kreditvergabe oder Crowd Funding benötigen miteinander verbundene Leute keine dritte Partei (zum Beispiel eine Bank) um zu vermitteln, zu leihen oder zu investieren. Dies kann Finanzdienstleistungen wirklich revolutionieren, besonders in Schwellenländern, in denen die globale Transformation von einem hohen Anteil der von Smartphones erzogenen Bevölkerung und nicht von traditionellen Märkten gefüttert wird.
Künstliche Intelligenz wird immer noch nicht ernst genug genommen. Nichtsdestotrotz erstellen bereits die ersten Robo-Advisors Investment-Profile. Zu einem gewissen Ausmaß könnte KI durchaus auch Büro- und Verwaltungsarbeit automatisieren, erleichtern und so beschleunigen.
Datenanalyse ist auch noch ein wichtiges Feld. Banken und Versicherungen speichern massenweise nicht ausgewertete Daten. Gewinnspannen und zunehmender Wettbewerb durch die kundengetriebene Fintech- und Insuretech-Branche setzen Finanzdienstleister unter Druck und zwingen sie so sich mit Analyse und Interpretation von Big Data auseinanderzusetzen.
Ein letztes Beispiel sind Blockchain und Krypto-Währungen. Hier sollten wir uns die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, welches Potential sich hieraus für Schwellenländer ergibt, die keine feste Währung haben oder sich nicht auf eine Zentralbank verlassen können, und welche Vorteile sie durch solche Technologien erhalten würden.
Kunden rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit
Kundenerfahrung entsteht nicht auf der Basis der internen Sicht der Organisation, sondern im Dialog mit den Kunden selbst. Fintech versteht dies besser als die meisten anderen Industrien, die sich digitalisieren wollen. Disruption entsteht nicht allein von einem technologischen Standpunkt, sondern auch durch das Verständnis darüber, was Nutzer und Verbraucher anregt, welche Medien sie benutzen und welche nicht.
Eine solche strategische Vision in Sachen Technologie ist der Schlüssel für jedes Finanzinstitut, das die kommenden Jahrzehnte überdauern möchte.