Anm. der Redaktion: Der Beitrag wurde im Original von Yann Irbah verfasst und durch Tschela Baumann ins Deutsche übersetzt.
Hackathons sind eine meiner Leidenschaften. Sie erinnern mich an meine Studienzeit, als ich mir mit meinen Freunden die Nächte um die Ohren schlug, um Coding-Projekte rechtzeitig abzuliefern. Es geht weniger darum, sein Können unter Beweis zu stellen, als viel mehr um den Spaß am Hacken. Und falls man doch mal einen Preis dafür gewinnt, ist das noch das Sahnehäubchen.
Nicht falsch verstehen: Auch wenn ein Hackathon riesigen Spaß macht, bedeutet das noch lange nicht, dass es ein Zuckerschlecken ist, 24 Stunden oder gar ein komplettes Wochenende durchzustehen.
Aber keine Sorge: Ich teile nun meine PAYMLL Hackathon-Tricks, um den ersten Hackathon heil zu überstehen.
Nun gut, was ist ein Hackathon eigentlich?
Man stelle sich einen Raum vor, in dem dutzende oder gar hunderte Computer-Freaks innerhalb von 1-2 Tagen die verrücktesten Ideen in Programmcode verwandeln. Am Ende kürt eine Jury die beste Umsetzung und das Gewinnerteam erhält einen Preis. Details können variieren, aber im Großen und Ganzen ist dies bereits der Kern eines Hackathons.
Alles ist erlaubt, solange Soft- und/oder Hardware im Spiel ist. Nicht selten muss man sich unter herumfliegenden Quad-Coptern hinwegducken.
VOR DEM HACKATHON
Ein Hackathon ist eine fantastische Erfahrung, aber um das beste herauszuholen benötigt man sehr viel Vorbereitung.
Zuerst muss man sich für mehrere Wochen in eine Berghütte zurückziehen… Ok gut, nicht ganz so viel Vorbereitung 🙂
Ziele definieren
Nicht jeder nimmt an einem Hackathon teil, nur um zu gewinnen. Einige wollen nur eine Idee umsetzten und hoffen auf die Hilfe von anderen Hackern. Andere hoffen darauf, neue Fertigkeiten beim Arbeiten an Projekten zu entwickeln. Und wiederum andere mögen einfach nur diese Art von Veranstaltung.
Es ist sehr wichtig vor der Veranstaltung, für sich den zu erreichenden Mehrwert zu identifizieren. Mit der nächsten großen Startup-Idee zu gewinnen bedeutet einen anderen Aufwand, als nur Spaß haben zu wollen.
Eine Idee finden
Selbst wenn man in einem Team landet, welches an dem Projekt eines anderen arbeitet, sollte man auch immer eigene Ideen einbringen. Die Chance ist hoch, dass sie Gehör finden und umgesetzt werden. Und es gibt nicht viel, dass sich mehr auszahlt als den eigenen Ideen Leben einzuhauchen.
Ausgeschlafen sein
Keiner wird gezwungen über Nacht zu bleiben. Aber nicht nur die Chance am Ende ein fertiges Produkt abzuliefern wäre dadurch höher, sondern auch der Spaß. Bei Bier, Energy Drinks und Pizza tauen beim nightly Hack selbst die introvertiertesten Nerds auf und teilen ihr Know-how mit jedem, der interessiert ist. An einem Hackathon teilzunehmen bedeutet eben auch diese 1-2 Tage mit dem Team zu verbringen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen.
Wenn man also den Hackathon voll auskosten will, darf man sich vorher ruhig eine ordentliche Mütze voll Schlaf gönnen.
Technische Fähigkeiten mitbringen
Viele Teilnehmer sind schon Entwickler oder haben bereits Erfahrung mit Hackathons. Doch es sind auch oft Anfänger dabei.
Ich habe viele gesehen, die des Nachts mit ihren ersten Zeilen JavaScript Code zu kämpfen hatten. Ich will Neulinge wirklich dazu ermuntern an Hackathons teilzunehmen, doch ich muss auch zugeben, dass Hackathons kein besonders guter Ort sind um Grundlagen zu erlernen.
In diesem Fall empfehle ich Fachbücher oder Online-Kurse. JavaScript ist ein gutes Beispiel, die Einsatz-Bandbreite geht von Web-Apps bis zur Robotik.
Hier sind ein paar gut Quellen um verschiedene Programmiersprachen zu erlernen:
- Codecademy
- Treehouse
- Udacity
Man muss kein Experte sein, aber die Grundlagen drauf zu haben erleichtert das Hackathon-Leben erheblich.
Während eines Hackthons
Der Tag ist gekommen und alle sind bereit, sich an die Laptops zu stürzen. Ich verstehe den Enthusiasmus, aber es gibt da noch ein paar Dinge, die man beachten sollte.
Team wählen
Ist man zuversichtlich, eine gute Idee zu haben, geht es dann daran ein gutes Team zu finden.
Und das geht nur wenn die anderen von der Idee überzeugt werden können. Stichwort: Elevator Pitch. Es muss klar sein, welche Fähigkeiten für die Umsetzung der Idee noch benötigt werden. Der Ideen-Geber verliert schnell an Glaubwürdigkeit wenn er nur nach irgendwelchen Leuten sucht.
Man kann aber auch einem anderen Team beitreten. Dazu kann man sich einfach ein Projekt aussuchen, welches gefällt. Aber man sollte auch auf dessen Team-Mitglieder achten.
Hierzu nimmt man sich am besten genug Zeit um sich mit den Leuten zu unterhalten. Denn mit jenen wird das halbe bis komplette Wochenende zusammen verbracht. Oder sogar länger, falls aus dem Hack irgendwann tatsächlich ein Startup werden sollte.
Mindestanforderung bzw. MVP
Die Zeit als man noch Lochkarten für ein Programm stanzen musste sind vorbei. Moderne Programmiersprachen und Frameworks erlauben es Applikation in kürzester Zeit zu entwickeln.
Mini-Computer wie Raspberry PI oder Micro-Controller wie Arduino machen Hardware-Prototypen zum Kinderspiel.
Es wird trotzdem nicht möglich sein, ein vollständiges Produkt über’s Wochenende zu bauen.
Also zuerst MVP (Minimum Viable Product) definieren! Und es ist kaum zu glauben, aber selbst die Mindesanforderung wird immer noch zu viel Arbeit bedeuten. Deshalb sollte man die allerwichtigsten Funktionen herausfinden und sich beim Entwickeln des Prototypen einzig und allein auf diese konzentrieren.
Alles andere muss außer Acht gelassen werden. Es muss in diesem Stadium keine Hochglanz-Authentifizierung oder eine hochskalierbare Infrastruktur stehen, um die Idee zu präsentieren.
Ziel ist es, einen herausragenden Prototypen zu entwickeln.
Drittanbieter-Dienste nutzen
Man sollte sich wirklich nicht um Dinge kümmern, die nicht Teil des Basisprodukts sind.
Hosting, Mailing, Payments etc. sollten die Entwicklung nicht übermäßig aufhalten.
- Hosting? Hierfür gibt es PaaS wie Heroku.
- E-Mails versenden? Mailjet, Mandrill, SendGrid.
- SMS? Voice calls? Twilio ist ein Klassiker auf Hackathons.
- Und wenn man schnell Kreditkartenzahlungen ermöglichen will … PAYMILL hilft gerne.
Es bringt keinen Mehrwert einen dieser Dienste selbst zu entwickeln.
Denn man sollte etwas kreieren, das es noch NICHT gibt und genau dort hin muss die ganze Energie fließen. Die meisten Anbieter offerieren eine kostenlose Testnutzung, welche mehr als ausreichend sein sollten, um einen Prototypen zum Laufen zu bringen.
Perfekt ist super. Funktionieren ist besser.
Wir lieben es alle perfekte Produkte herzustellen.
Wie auch immer, die Zeit rast auf Hackathons.
Wer versucht Perfektion zu erreichen, wird es maximal zu einem nur halbfertigen Prototypen bringen, der nichts kann. Egal ob das Design nur ok ist, oder ob noch ein paar Fehler im Code sind – Ziel ist es, am Ende etwas zu haben, das funktioniert.
Nahrung
Das Gehirn wird auf Hochtouren laufen und dabei jede Menge Energie verbrauchen.
Man muss sich auch die Zeit nehmen, um anständig zu essen. Die Hackathon-Organisatoren stellen in der Regel genügend Essen und Getränke zur Verfügung.
Ruhephase
Ausgenommen die wenigen Momente in denen man sich im “Tunnel” befindet, sollte man sich auch regelmäßig ausruhen.
Eine Studie hat aufgezeigt, dass kleine Pausen während hoch fokussierter Arbeit die Kreativität und Produktivität erheblich steigern können.
Man kann auch die Pomodoro-Technik nutzen und sie sich angewöhnen. Wenn der Kopf auf die Tastatur fällt, nicht gegen die Müdigkeit kämpfen! Man darf sich ruhig ein Nickerchen gönnen. Ein 20-Minuten-Schläfchen während einer Coding-Session kann sehr effektiv sein.
Man wird nichts Gutes zu Stande bringen wenn man im Halfschlaf entwickelt.
Kommunizieren
Die Team besteht aus Hackern, die aus verschiedenen Bereichen kommen. Man sollte sich deshalb nicht isolieren und sich in der eigenen Komfortzone verstecken.
Fragen stellen, Ratschläge geben, mit dem Team sprechen und mit neuen Technologien arbeiten sind wichtige Bausteine für einen persönlich wertvollen Hackathon.
Austausch ist der beste Weg sich neue Fähigkeiten anzueignen und um Dinge effizient zu Ende zu bringen.
Spaß haben
Denn es geht auch nur um den Spaß. Wenn man sich selbst stresst, um einen Wettkampf um jeden Preis zu gewinnen, ist man hier sicher nicht auf der richtigen Veranstaltung.
Wie schon erwähnt: Gewinnen ist ein Bonus. Den Hackathon zu genießen und dabei neue Dinge zu lernen lohnt sich tausend Mal mehr, als unter Stress Erster zu werden.
Nach dem Hackathon
Was nun? Kommt drauf an.
Vielleicht an dem Hack weiterarbeiten und daraus ein richtiges Startup machen. Oder mit dem Team etwas anderes kreieren. Oder auch einfach in das normale Leben zurückkehren.
Was immer auch passiert, man hat an wertvollen Erfahrungen gewonnen.
Und nun: let’s go! Der nächste Hackthon wartet bestimmt schon!
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