Anm. der Redaktion: Dies ist ein Gastbeitrag von Julius Pankoke
Modernes Marketing lebt von Beziehungen. Das ist kein neues, kluges Konzept, das ich mir gerade ausgedacht habe, sondern eine einfache Wahrheit, die wir im Marketing in den letzten Jahren erkannt haben. Die Tage in denen es nur darum ging, dem Kunden ein Produkt zu verkaufen, sind lange vorbei. Heute geht es vielmehr darum eine Marke zu etablieren.
Kunden lernen die eigene Marke erst richtig zu schätzen, wenn sie ihnen wichtig ist, also eine Beziehung zu ihr aufgebaut wurde. Um nicht nur den tausendsten generischen Artikel zum Beziehungsmarketing zu veröffentlichen, will ich in diesem Artikel den Fokus auf eine sehr spezifische Kundengruppe setzen: moderne Europäer.
Hier sind 6 Wege, um nachhaltige Beziehungen zu modernen europäischen Kunden aufzubauen:
1. Die Zielgruppe identifizieren
Es ist extrem schwierig nachhaltige Beziehungen zu Kunden aufzubauen, wenn man nicht weiß, wer diese Kunden sind. Unterschiedliche Menschen erfordern unterschiedliche Maßnahmen, um sie für die eigene Marke zu begeistern.
Da „modern“ ein relativ vagerBegriff ist, muss er erst genau definiert werden. Als modern werden für diesen Artikel alle Europäer bezeichnet, die über ein grundlegendes Verständnis sozialer Technologien verfügen und diese regelmäßig nutzen, insbesondere über das Internet
Wir konzentrieren uns dabei auf eine spezifische Gruppe: Millenials. im Alter zwischen 16 und 36 machen sie einen Großteil der europäischen Kaufkraft aus.Millenials sind bequem und konsumieren Inhalte daher primär via Smartphone und Social Media.
Als Gegenentwurf zur Generation vor ihnen legen sie größeren Wert auf Selbstverwirklichung, als auf monetären Erfolg. Daher ist ihnen eine gute Work-Life-Balance sehr wichtig.
Diese Charakerisierung wird später noch wichtig.
2. Der Marke ein Gesicht geben
Die meisten Menschen stellen sich unter Marke ein Logo oder einen Slogan vor. So werden die großen etablierten Marken wahrgenommen. Viele Startup haben Angst bereits hier zu scheitern, aufgrund der großen Konkurrenz
Durch die Generation der Millenials hat sich das Markenbranding allerdings verändert. Grund dafür ist der Aufstieg des „Personal Branding“ – die Marke bekommt ein Gesicht. Diese Person kann ein CEO, ein Social Media Manager oder eine interessante, reräsentative Person aus dem Unternehmen sein.
Man braucht keinen Steve Jobs oder Mark Zuckerberg, um sich diesen Trend zunutze zu machen. Man muss nur jemanden finden, der bereit und gewillt ist, die Marke nach außen zu vertreten. Diese Person wird zum Gesicht von Social Media, von Pressemitteilungen, von Videos und weiteren Kommunikationskanälen.
Dadurch wird die Marke weniger abstrakt, was Vertrauen beim Kunden aufbaut. Ein Kunde wird das Gespräch eher mit einer Person suchen als mit einem Firmenlogo. Der einfachste Weg eine Person zu finden, der die Zielgruppe vertraut, ist sie aus eben jener Zielgruppe zu wählen. Ein Millenial muss nicht erst lernen, wie man mit Millenials spricht.
3. Nicht posten und vergessen
Ein einfacher und weit verbreiteter Weg, um mit Kunden in Kontakt zu treten, ist ein unternehmenseigener Blog. Hier kann über alles geschrieben werden, was die Marke und/oder das Produkt angeht. Kunden können hier sehen, dass man ein Profi auf seinem Gebiet ist.
Wichtig ist aber, dass der Artikel auch gefunden und gelesen wird.
Glücklicherweise stehen durch die Art, wie Millenials Informationen konsumieren, diverse Social-Media-Kanäle dafür zur Verfügung.. Ein einzelner Blogeintrag bedarf mehrerer Einträge in den verschiedenen Social-Media-Kanälen. Dadurch bleibt man für den Kunden präsent und wird zu einer Quelle nützlicher Informationen.
4. Fokus auf Kundenbindung
Klassisches Marketing investiert den Hauptteil seiner Ressourcen in die Kundenakquise und nur einen geringen Teil in Kundenbindung. Kundenbindung bedeutet, dass man den Kunden zum Wiederkommen motiviert, selbst wenn der erste Kaufprozess schon abgeschlossen wurde. Hierbei kauft der Kunde das gleiche Produkt noch einmal oder entscheidet sich für ein anderes Produkt aus dem Sortiment. Das führt zu einem längeren Kundenlebenszyklus.
E-Mail-Marketing ist ein probates Mittel, um Millenials an eine Marke zu binden. Ein einfaches Häkchen bei der Anmeldung oder ein Registrierungsfeld im Blog sorgen für die nötigen E-Mail-Adressen. Durch das Senden von Neuigkeiten, Sonderangeboten oder Veranstaltungen bleibt der Kunde interessiert und informiert. Wieder werden die Sichtbarkeit und der Wiedererkennungswert der Marke gesteigert. Auch die Social Media Kanäle können hierfür genutzt werden, in dem saisonale oder exklusive Angebote für Follower beworben werden.
5. Nicht versuchen „cool“ zu sein
Authentisch bleiben, bitte. Es gibt wenige Dinge, die peinlicher sind, als eine respektable Marke, die versucht, zwanghaft einem Trend zu folgen, der einfach nicht zu ihr passt.
Das ist die Businessentsprechung von Situationen, in denen Eltern aufgeschnappte Slangwörter benutzen um in den Augen ihrer Kinder cooler zu wirken. So wird es sich zumindest für die Millenials anfühlen, an die sich die Marke richtet.
Das soll nicht heißen, dass man vor neuen Trends zurückschrecken soll. Ganz im Gegenteil: Man kann Trends nutzen, indem man das allgemeine Thema benutzt, um die Beziehung zur Zielgruppe zu stärken. Ein Beispiel: Ein Ernährungstrend kommt auf, aber das eigene Unternehmen hat nichts mit Ernährung zu tun. Statt jetzt übers Ziel hinauszuschießen und eine Ernährungs-App zu programmieren, kann man einfach die Ernährung des Teams in den Social-Media-Kanälen nutzen. Fotos vom Teamfrühstück oder das Bewerten von Lunchrestaurants nutzen den Trend, sind aber gleichzeitig unaufdringlich.
6. Am Ball bleiben
Der Erzfeind jeder Beziehung ist die Bequemlichkeit. Das gilt für die Marke-Kunde-Beziehung genauso wie für zwischenmenschliche Beziehungen. Nur weil etwas früher einmal funktioniert hat, muss es heute nicht mehr funktionieren.
Social-Media-Trends kommen und gehen im Minutentakt. Um in den Augen der Kunden relevant zu bleiben, muss man hier am Ball bleiben. Jemanden aus der Zielgruppe im Team zu haben ist dabei von unschätzbarem Wert. Nichtsdestotrotz müssen sich alle Maßnahmen fexibelan die sich änderndenTrends angepassen können.
Ein Beispiel: Reisen ist ein Riesentrend bei Millenials. Wir haben das vorausgesehen und haben eine relativ bequeme Position auf dem Reisemarkt. Der Ernährungstrend kommt auf. Wenn sich unser Marketing nicht verändert, verlieren wir eine Menge potentieller Kunden.
Stattdessen schicken wir jedoch unseren Social-Media-Manager auf ein paar Reisen und lassen ihn Videos über die lokale Küche drehen.
Indem wir potentiellen Kunden Expertise in einem neuen Bereich zeigen, bleiben wir für sie ein professioneller Anbieter. Das führt zu Vertrauen. Und Vertrauen ist Beziehung.
Nachdem wir so viel über die Beziehung zu Millenials geschrieben haben, könnte man jetzt sagen: Aber ich habe eine andere Zielgruppe! Kein Problem. Millenials waren nur ein praktisches Beispiel zum Verdeutlichen. Einfach bei Punkt 1 anfangen und die Vorgehensweise an die eigene Zielgruppe anpassen. Das funktioniert genauso gut.
Man sollte eine Marke entwickeln, an die sich die Kunden wenden, um Ratschläge, Unterhaltung und neue Produkte zu erhalten. Indem man am Ball bleibt und sich professionell verhält kann man Beziehungen aufbauen, die ein Leben lang halten.
Autorenbeschreibung
Julius Pankoke ist content contributor und Startupenthusiast. Seine Spezialgebiete sind Entrepreneurship, Business Development und Digitales Marketing. Er schreibt und liest gerne gute Blogartikel. Bei SmartBusinessPlan hilft er Gründern exzellente Businesspläne zu schreiben.
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